Schon wieder Wochenende und damit ein weiteres Review aus der Reihe Home Base Cinema. Zum Abschluss unseres Horrormonats gibt es diesmal den Film einer Serie, deren erste Staffel ich voreiniger Zeit bereits reviewt hatte: Tales from the Darkside – The Movie.
Bei uns ist der Film 1990 unter dem Titel Geschichten aus der Schattenwelt erschienen und leider auf dem Index gelandet. Unwissend, dass dem heute auch noch so ist und keine erneute Prüfung stattgefunden hat, kaufte ich ihn mir in einer ab 16 Jahren freigegebenen Dreier-Box, in der außerdem noch die beiden Tales from the Crypt-Filme Ritter der Dämonen und Bordello of Blood enthalten sind. Bevor ich zum eigentlichen Film komme, möchte ich jedem vom Kauf dieser Box abraten. Geschnittene Filme sind Mist, aber verschmerzbar, sofern man die Schnitte nicht merkt. Hier allerdings sind sie derart auffällig gesetzt, dass es nicht mehr schön anzusehen ist. Teilweise kommen Bildsprünge bei denen sich nicht mehr nachvollziehen lässt, wieso jemand genau nun ums Leben gekommen ist. In dieser Version wäre sogar eine 12er-Freigabe drin gewesen, nach heutigen Maßstäben wäre die 16 für die ungeschnittene Version angemessen gewesen. Einen Überblick über die Schnitte findet ihr auf schnittberichte.de.
Aber kommen wir zum Film bzw. den Filmen, denn Geschichten aus der Schattenwelt umfasst neben dem Hauptfilm, der als Rahmenhandlung dient, drei kleine Gruselgeschichten. Im eigentlichen Film geht es um eine Frau, die ein Dinner vorbereitet, dessen Hauptgang ein Junge darstellt, den sie in einem Raum neben ihrer Küche eingesperrt hält. Während diese bereits ausrechnet, wie lange es wohl brauchen würden den Braten rechtzeitig fertig zu bekommen, versucht er Zeit zu gewinnen, in dem er ihr drei Geschichten aus ihrem Lieblingsbuch vorliest.
In der ersten Geschichte geht es dabei um einen Studenten, dem von zwei Studienkollegen übel mitgespielt wird. Durch Tricksereien wird er für den Verlust einer wertvollen Statue verantwortlich gemacht und verliert sein Stipendium. Doch die Rache folgt auf dem Fuß, als er sich eine Mumie liefern lässt und diese auf die zwei Kommilitonen ansetzt. Die zweite Geschichte handelt von einem alten Mann, der einen Auftragskiller anheuert um eine schwarze Katze zu töten, die im Haus ihr Unwesen treibt und bereits mehrere Menschen auf dem Gewissen hat. Natürlich unterschätzt dieser die Gefahr gründlich und wird von Felix ordentlich lang gemacht. Zum Schluss gibt es noch eine „romantische Geschichte“. Ein Typ und sein Kumpel sind nachts unterwegs und während letzterer ein Pinkelpäuschen einlägt wird er von einem Gargoyle angegriffen und getötet. Nun geht das geflügelte Monster auch ihn an, macht ihm aber das Angebot, ihn zu verschonen, sofern er niemals erzählt was geschehen ist und wie das Monster aussieht. Kurz darauf trifft er eine Frau, die ein Zimmer für die Nacht sucht. Es kommt, wie es kommen muss: Sie verlieben sich ineinander, heiraten, bekommen Kinder. Alles läuft perfekt, doch dann erzählt er ihr die Ganze Wahrheit über jene Nacht…
Mahlzeit, die Rahmenhandlung wird abgeschlossen, in dem der kleine Timmy, der Junge vom Anfang, seine Geschichte zu Ende erzählt. Wer Hänsel und Gretel kennt, kann sich ungefähr vorstellen wie der Hase läuft. Und zum Schluss gibt’s Schoko-Kekse.
Nein, besonders kreativ sind die Geschichten, abgesehen von der mit der Katze vielleicht, nicht. Auch Überraschungen gibt es keine, denn im Grunde ist von vornherein klar, wer gut und wer böse ist, wer getötet wird und wer überlebt. Die Effekte sind dazu nicht der Rede wert, da hat man 1990 schon besseres gesehen. Für ein Budget von ca. 3,5 Millionen und den großen Namen wie Romero, King und McDowell dahinter, hätte man da sicher mehr erwarten können. Nun ja, ein bisschen Unterhaltungswert kann man dem trotzdem einräumen. Daher vergebe ich…
Wertung: ★★☆☆☆
Die Wertung basiert wohlgemerkt auf der ungeschnittenen Version, die geschnittene wäre wohl gerade mal mit einem Stern davon gekommen.