Blätterwald

Wenn man umzieht – besonders, wenn es in eine kleinere Wohnung geht – dann muss man sich von einigem trennen. Am leichtesten fällt das einem mit Klamotten, die alt oder zu klein geworden sind. Schwieriger wird es dann schon mit dem Krimskram. Was kann man gebrauchen? Was ist unnötig? Es ist ein Faß ohne Boden, man kann Stunden damit verbringen in alten Erinnerungen zu wühlen, während man mit zitternden Händen Richtung Mülleimer geht, damit es am Ende doch wieder in der Ausgangskiste landet. Ähnlich ging es mir auch eine ganze Weile mit Zeitschriften.

Bereits bei meinem letzten Umzug wusste ich, dass meine Sammlung keinen Platz finden würde und ich mich von gewissen Dingen letztendlich einfach trennen muss. Zu Beginn schaute man sich die Zeitschriften genau an und fällte ein Urteil: Was würde man vermissen? Dabei kann man stundenlang damit verbringen auszusortieren, denn findet sich ein interessantes Thema, blättert man „mal eben“ durch und schwelgt in Erinnerungen. Letztendlich verloren die Zeitschriften, die die geringsten Nostalgiegefühle wecken konnten, und so flog meine komplette N-Zone– und Gamepro-Sammlung erstmal raus.

Beim Auszug folgte dann auch radikalerweise die Big N (oder welchen Namen sie am Ende auch immer hatte) und alle Man!ac-Ausgaben, sodass nur die aktuellsten mit der Aufschrift M!Games blieben, welche meiner Meinung nach immer noch die beste derzeit erhältliche Fachzeitschrift für Spiele ist. Diese durften aber nun endlich auch die Altpapiertonne von innen sehen, denn ich habe beschlossen, keine Zeitschriften mehr zu sammeln. Aus Gründen der Nostalgie blieb allerdings eine Zeitschrift unberührt und wird weiter fleißig ihr Dasein in einem Zeitschriftenschuber fristen, wartend, irgendwann wieder herausgenommen und gelesen zu werden: die TOTAL!, für die im Nachhinein eine eigene Homepage gewidmet wurde, die ich euch nicht vorenthalten will. Wer sich für alte Nintendo-Spiele begeistern kann, sollte definitiv einen Blick darauf werfen, es lohnt sich!

Kürzlich begab es sich dann, dass ich länger auf einen Zug warten musste (eine gute Stunde) und weil nix tun langweilig ist, stöberte ich ein wenig im Zeitschriftenladen in der Abteilung der Spielemagazine, um zu schauen, was es da noch so gibt. Hier mein Kurzbericht:

> N-Zone: Sie war schon damals nicht die beste Videospielzeitschrift und die Tests waren als Kaufempfehlung für die Tonne. Nichtsdestotrotz hat sich das Mag bis heute erhalten und glänzt weiterhin mit keinem nennenswerten Inhalt.
> M!Games: Nachwievor, trotz leichtem Abfall, ein sehr gutes Spielemagazin mit kritischen Tests, die auch mal unpopuläre Wertungen erhalten und tollen, ausgiebigen Specials.
> Gamepro: Auch sie versuchen ein wenig mit Specials zum Kauf anzuregen, doch die Bestzeiten der Zeitschrift liegen schon lange hinter ihr. Die Redaktion wurde einmal komplett umgekrempelt, wie es scheint, ich erkannte kaum noch Leute von früher. Der Umfang hat leider auch beträchtlich abgenommen. Nichtsdestotrotz ein Reinlesen zum Vergleichen wert, kaufen würde ich die Zeitschrift allerdings nicht.
> Gee: Zuletzt das Sorgenkind. Mit innovativem Konzept und wirklich interessanten und hintergründigen Themen hatte es die Zeitschrift nicht leicht Akzeptanz bei der Käuferschaft zu finden, obschon dieses Magazin wirklich lesenswert ist. Früher gab es noch Spieletests, die ohne Zahlenwertung auskamen, mittlerweile hat man diese anscheinend auch komplett verbannt und ein interessantes Fotoalbum-Format gewählt. Wenn ihr wirklich vorhabt, eine Videospielzeitschrift zu kaufen und auf Tests verzichten könnt, ist das eine Überlegung wert.

Ach ja, ich verließ den Laden letztlich, ohne eine Zeitschrift zu kaufen, auch weil ich kein Geld dabei hatte…

Zum Schluss noch: Umzug endgültig erledigt, ich habe wieder Internet. Sorry, dass es so lange nix gab. Ab jetzt könnt ihr aber wieder mit minimum wöchentlichen Einträgen rechnen. Das Paket für die Gewinnerin des letzten Gewinnspiels ist ebenfalls gepackt und wird im Laufe der Woche endlich rausgehen.

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3 Kommentare zu „Blätterwald“

  1. Irgendwie war mir mein Geld für eine ordentliche Portion Zeitschriften immerschon zu schade 😀

    Grad an Videospielzeitschriften hab ich mir vllt mal ein paar vereinzelte ComputerBild Spiele gekauft – aber sicher nicht wegen dem hohen schriftstellerischen Wert, eher weil mal ein recht gutes Spiel auf der DVD dabei war.

    Ansonsten… würd ich mich nur niemals von meiner „Sammlung“ an Mickey Mausheften trennen, waren gut fünf Jahre, in denen ich kein Heft verpasst hab :3

  2. Ich kann dich schon irgendwie verstehen…

    Da ich im Gegensatz zu dir etwas jünger bin, habe ich natürlich auch keine älteren Zeitschriften im Besitz, geschweige denn jemals wirklich im Besitz gehabt oder gar gesammelt.
    Dennoch habe ich ebenfalls ein paar Zeitschriften, die ich wohl nie wegwerfen werde. Einige besitzen eigentlich sogar Sammlerwert, wenn ich sie nicht bereits teilweise stark beschädigt hätte (als Kind ist man halt nicht vorsichtig 🙂 ). Aber mir ist es egal wieviel Wert eine Zeitschrift im weltlichen Sinne besitzt. Eine Zeitschrift behalte ich nur, wenn sie persönlichen Wert besitzt.^^
    Die Total! scheint auch jeder gelesen zu haben, der mit Videospielen zu tun hat – bis auf meine Wenigkeit. Wie beim N64, Rare, SNES und sonstigen Kram aus dieser Zeit habe ich auch dieses Magazin verpasst und das Gefühl keimt auf, auf dem Mond zu leben bzw. gelebt zu haben.

    Tatsächlich interessiere ich mich für die Gee sehr, doch erstmal möchte ich lieber mein eigenes Geld verdienen und dann ein Abonnement abschließen.

    Oh, und Glückwunsch zum erfolgreichem und hoffentlich nicht allzu stressigen Einzug!

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