Es ist ja einiges passiert, die vergangene Woche. Ich war am Fuji, hab mein erstes Hanabi Matsuri erlebt, doch zuvor war ich letzten Dienstag in Ise am Ise-Schrein und hab den Wald und die Natur genossen. Da das alles zuviel für einen Eintrag ist, berichte ich zunächst einmal über letztgenannte Erfahrung, weiteres folgt die nächsten Tage.
Ise war wiklich ein hübsches Plätzchen und dank meiner Tutorin, die dort wohnhaft ist, hatte ich auch einen Führer parat. Am Bahnhof erwartete sie mich bereits zusammen mit drei Freunden von ihr, die allesamt natürlich nur Japanisch auf Konversationsniveau sprechen konnten. Ein besseres Training für Hörverständnis und Sprechen gab es für mich definitiv nicht.
Zunächst ging es dann auch schon zur Hauptattraktion, dem Ise Jingû, der in einem wunderschönen Wald gelegen war. Am Eingang bekam ich beigebracht, wie man sich an dem dortigen Becken mit den bereitgelegten Quellen die Hände wäscht und anschließend den Stiel der Kelle mit dem Restwasser überlaufen lässt und ihn so reinigt, bevor man diese wieder ablegt. Gleich darauf mein erster Fauxpas: Als wir das Tori passierten, lief ich mitten auf dem Weg, anstelle an der linken bzw. rechten Seite entlang zu gehen. Dies macht man deshalb nicht, weil in der Mitte die Kami („Götter“) entlangwandeln.
Nach der kleinen Tour durch den Wald gingen wir am Flussufer entland, ließen ein paar Steine über die Wasseroberfläche springen und beobachteten die Kois, die sich teilweise ziemlich nah ans Ufer wagten. Ein bisschen weiter aßen wir dann Kaki kôri mit Matcha, Mochi und Anko (siehe Foto). Doch das konnte unseren Hunger natürlich nicht befriedigen, sodass wir wenig später in einer Einkaufsstraße mit traditionellen japanischen Häusern und wirklich gemütlichem Ambiente, in der ich eine Menge O-Miyage mitnahm, noch die berühmten Ise-Udon aßen, die meiner Meinung nach gut essbar, aber jetzt nichts so besonderes waren. Interessant fand ich in selbiger Straße auch den Fischladen, in dem Skellete von Hammerhaien und Mondfischen ausgestellt waren.
Auf einem kleinen Platz, umringt von Gasthäusern und Souvenirläden, standen ein Pavillon und ein paar Bänke. Dort ließen wir uns nieder und lauschten der Zunft des Kami shibai, dem Geschichtenerzählen mit Bildern. Ich verstand das Ganze zwar nicht vollständig, hatte aber dank der Bilder eine gute Vorstellung davon, worum es ging und war von der lebendigen Gestaltung des Erzählers fasziniert.
Nach einem weiteren Schrein und ein bisschen Rumwandern in den Feldern um die Stadt ging es auch schon zurück zum Bahnhof. In Tsu angelangt haben wir dann noch zusammen zu Abend gegessen und uns für’s erste verabschiedet. Wenn alles gut geht, sehe ich Tae übernächstes Jahr in Heidelberg wieder. Doch wer weiß jetzt schon was dann sein wird…?
Will sie dich besuchen kommen? Oder will sie dort etwa studieren?
Ich freue mich auf deine weiteren Beiträge.
Tut mir Leid, dass ich nur Einzeiler einbringe, aber dafür gibt es einfach sehr viel zu kommentieren und denselben Inhalt nach dem Copy & Paste-Prinzip zu wiederholen finde ich persönlich blöd. Kommentieren ist bei mir zumeist ein sehr spontane Sache.^^
Ich finde es gut, dass du auch Fotos bringst, sonst hätte ich zum Beispiel die erwähnte Schönheit des Waldes einfach nur mit einem Achselzucken abgetan.
Heute Abend kommt übrigens schon der nächste Beitrag. Diesmal dann zum Fuji.