Gaming Sounds – File9

Lange hat es gedauert, aber es wird einmal mehr Zeit für eine Episode aus dieser Serie Gaming Sounds. Für dieses Mal habe ich mir eine Videospielreihe ausgesucht, die besonderen Eindruck bei mir hinterlassen hat, schließlich entsammen ihr meine Lieblingsspiele. Heute geht es um die Soul Blazer-Trilogie.

Sicher gibt es einige, denen das nicht viel sagt, doch wenn ich neben dem ersten Spiel, Soul Blazer, die zugehörigen Nachfolger Illusion of Time und Terranigma erwähne, wird es bei vielen doch Klick machen. Die Serie hat mich persönlich geprägt wie keine andere, dies betrifft vor allem die Teile 2 und 3. Geschichte, Dramaturgie, Charakterentwicklung… alles wirkt absolut rund und lässt einen Sympathie für die Protagonisten und ihre Situation empfinden. Die Musik spielt dabei eine wichtige Rolle, denn sie ist es letzlich, die besonders zu SNES-Zeiten das Spielerherz bewegte und weniger die Grafik. Gehen wir also jedes Spiel durch und erstellen eine Top 5 meiner Lieblingstracks aus dem jeweiligen Spiel.

Beginnen wir beim ersten Teil, der zu seiner Zeit etwas untergegangen ist und vielen daher nicht allzuviel sagen wird: Soul Blazer beziehungsweise Soul Blader, wie er in der japanischen Version heißt.

+ 5. God’s Shrine
> Nicht besonders imposant, aber wegen der schönen Orgelklänge doch bewegend. Der Anfang erinnerte mich stark an die Toccata in d-moll von Johan Sebastian Bach.

+ 4. Leo’s Laboratory
> Eine kräftige, ziemlich mechanisch klingende Melodie – passend zum Design des Levels!

+ 3. Rotting Temple
> Ziemlicher Gegensatz zu Platz 4. Die Melodie verläuft eher entspannt und gelassen, ohne jedoch einen gewissen bedrohlichen Unterklang zu verlieren.

+ 2. A Night without Lovers
> Die Ending Credits des Spiels. Wirklich passend: Beruhigend und traurig zugleich. Auf der Soundtrack-CD befand sich seinerzeit auch noch eine gesungene Variante.

+ 1. Lonely Town
> Die Musik wird einen wohl durch die meiste Zeit des Spiels begleiten und trotzdem wird man ihrer nicht überdrüssig. Die Einsamkeit in ihren Klängen wird fast spürbar (vielleicht etwas zu pathetisch ausgedrückt).

Weiter geht es mit Illusion of Time – oder: Illusion of Gaia in der internationalen Version. Dieses Spiel haben sicher viele von euch zumindest einmal angespielt. Es überzeugt vor allem durch seine tieftraurige Story, die einen nachdenklich stimmt, aber auch durch seinen wunderschönen Soundtrack. Durchzocken lohnt sich!

+ 5. South Cape, the Town by the Sea
> Jede Reise hat irgendwo ihren Anfang. Diese beginnt hier in Südkap, untermalt von einer idyllischen Melodie.

+ 4. Sky Garden
> Etwas später im Spiel gelangt man in diesen Dungeon, in dem die Frage, wo nun oben und was unten ist durchaus ihre Berechtigung hat. Man könnte sagen: Jede Medaille hat zwei Seiten…

+ 3. Clash of Light and Shadow
> Der finale Kampf gegen einen ungewöhnlichen Gegner. Kann die Welt vor der Bedrohung bewahrt werden?

+ 2. Itory, the hidden Village
> Idylle, Melancholie und vielleicht ein wenig Heimweh schwingen in dieser Melodie mit.

+ 1. Signs of the Past
> Dieser Track mag zunächst nicht viel hermachen, doch er ist im Spiel stets mit Schlüsselereignissen verbunden, die tiefes Mitgefühl im Spieler wecken.

Zum Schluss kommen wir zu meinem persönlichen Highlight: Terranigma, in der japanischen Version Tenchi sôzô 天地創造 (zu deutsch: Die Schöpfung von Himmel und Erde, Genesis), welches wohl aus Gründen der andersartigen Religiosität, die das Spiel suggeriert sowie der Kritik an der abendländischen Kultur und Religion niemals in den USA erschien. Auch hier spielt neben der sehr guten Story und den sympathischen Charakteren die Musik eine große Rolle. Vom Aufstieg Arks aus der Unterwelt bis zu seiner Vernichtung am Heldengrab. Wer’s noch nicht gezockt hat: Unbedingt nachholen!
Da es mir hier besonders schwer fiel, habe ich mich für eine Top 10 entschieden.

+ 10. Into the Doorway
> Dieser Track ist auch als Resurrection Theme bekannt, denn es spielt stets an Stellen, an denen ein Teil der Welt wiedererweckt wird. Eingängig und passend.

+ 9. Mysterious Pit
> Zerfurchtes Land… eine leichte, eisige Brise weht durch die Schluchten der toten Welt. Genau das sehe ich bei dem Klang dieses Tracks. Bedrohlich erscheint auch die Sirene.

+ 8. An unanticipated Incident
> Unheimlich traurig erklingt der hohe Ton der Streicher. Das rhythmische Gitarrenspiel tut sein Übriges.

+ 7. The Genius’s Playground
> Diese Melodie bekommt man erst recht spät im Spiel zu hören. Spannung liegt in der Luft, man spürt, wie man sich langsam dem Showdown nähert.

+ 6. To another wide open World
> Oberweltlieder sind ja zumeist eher unauffällig und sollten eigentlich nur dazu dienen, dienen, dem Spieler etwas zu bieten, während er fix von einem zum nächsten Ort reist. In diesem Fall verbfingt man aber tatsächlich gerne länger Zeit auf der Karte als nötig, nur um diese wunderbare Melodie zu Ende zu hören… Nochmal etwas pompöser kommt dieses Arrangement daher.

+ 5. A Hero’s final Day
> Ganz am Ende, wenn alles geschafft scheint, erklingt dieses Stück. Befreit, glücklich… und trotzdem mit einer gewissen Melancholie.

+ 4. Evergreen
> Unscheinbare, aber klare, fröhlich-gestimmte Klänge. Ein kleiner Teich mit kristallklarem Wasser umgeben von Grün… Ein bisschen winterlich dagegen mutet diese Version an.

+ 3. Light and Darkness
> Gleich zu Beginn des Spiels wird man mit dieser seicht startenden aber kräftig in der Kopfnote endenden Melodie begrüßt, um danach wieder in ein Tal der entspannten Melancholie zu verfallen. Eine arrangierte Version gibt es ebenfalls.

+ 2. A Place to return to
> Das Anfangsdorf Krysta. Alles geht seinen gewohnten Gang: Der Müller bedient die Mühle, der Fischer angelt im langsam vorbeiziehenden Fluss, und auch die Weber gehen ihrer Arbeit nach. Man unterhält sich mit den Dorfbewohnern, die über das Leben philosophieren…

+ 1. Setting off on a Journey
> Unheimlich, kräftig, böse… so würde ich diese Melodie bezeichnen. Man fühlt sich nach Verlassen des ruhigen Dorfes regelrecht erschlagen und spürt, wieviel Mut der Held aufbringen muss, seine Heimat zu verlassen und diese unwirtliche Landschaft zu betreten. Wesentlich ruhiger, aber dafür unheimlicher kommt dieser Remix daher.

Weitere Remixes zu diesen fantastischen Spielen findet ihr auf OverClocked Remix.

Das war’s für dieses Mal. Wenn ihr die Spiele noch nicht gezockt habt, dann solltet ihr das nun nachholen. Allein Soundtrack und Story dürften es wert sein. In diesem Falle würde mich aber auch interessieren, was euch beim Klang der verschiedenen Lieder durch den Kopf geht. Woran denkt ihr, welches Bild kommt euch in den Sinn? Ich erwarte gespannt eure Antworten.

Auch wenn es wohl etwas seltsam anmutet angesichts der Themen der vergangenen Woche wieder zu solchen Banalitäten zurückzukehren, ich werde die Lage in Japan weiter beobachten und euch zu gegebener Zeit bezüglich Plänen meinerseits unterrichten.

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2 Kommentare zu „Gaming Sounds – File9“

  1. Das erinnert mich daran, dass ich Terranigma auch noch irgendwann durchspielen muss…

    Momentan habe ich aber einen starken Motivationshänger in Sachen Videospiele – ich kann mich einfach nicht mehr zum Spielen motivieren.

    Wer weiß, vielleicht ändert dies ja Dragon Quest VI und IX, die ich irgendwann demnächst besorgen möchte…

  2. (Warum kann man keine Kommentare editieren?)

    Ich liebe das Thema von Krysta – sogar noch mehr als die Musik der Unterwelt!

    Apropos Thema – die beiden Tracks werden auch noch irgendwann bei mir Thema werden.

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