Japanophobie

Holerö zusammen!

Wie ich bereits in meinem letzten Eintrag erwähnte, bin ich Student. Und als solcher erlebt man einiges, besonders als Japanologiestudent. Doch der Reihe nach.

Angefangen hatte alles mit dem bloßen Wunsch, studieren zu können. Dies war nicht ganz einfach, denn meine Studienwünsche betrafen Fächer, die nicht gerade NC-frei waren. Meine Wahl fiel schließlich auf Psychologie, ich wollte das unbedingt, aber da ich schon das erste Jahr abgelehnt wurde, stellte ich zur Sicherheit einen Hilfsantrag, in dem Psychologie als Beifach angegeben war. Tja, und was nun als Hauptfach? Die Auswahl war nicht sonderlich groß, da es nicht viele Fächer gab, die 75% abdeckten und ohne NC auskamen. Meine letztendliche Entscheidung, Japanologie zu studieren, mag aus der Not geboren worden sein, aber dennoch interessierte mich das Fach. Doch ich hatte keine Ahnung, was mich erwartet…

Der Alltag eines Japanologiestudenten ohne Vorkenntnisse besteht vor allem aus Lernen… viel Lernen! Beziehungsweise sollte er das, die Realität sieht oft anders aus. Denn neben den ziemlich gefüllten Stundenplan, will man ja gerne auch noch ein bisschen Freizeit haben, schwierig einzubauen, besonders, wenn man nebenbei einen Job ausüben will (ich habe trotz intensiver Suche danach immernoch keinen gefunden). Naja, lernen… was gibt´s da schon groß zu lernen… Japanisch! Eine Sprache, die für Ahnungslose ein ewiges Geheimnis bleiben wird. Leute mit ein wenig Ahnung (Japanologiestudenten) haben zumindest die Chance irgendwann mehr als Konnichiwa und Sayonara sagen zu können. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg, der erstmal über das Lernen von den zwei wunderbaren Silbenalphabeten Hiragana und Katakana führt und beim verzweifelten Akt, sich irgendein Bild in den Kanjis vorzustellen um sie sich wenigstens ein bisschen einprägen zu können endet. Hinzukommen für letztere noch mindestens zwei verschiedene Lesungen (eher mehr). Aber naja, man hat es sich ja selbst ausgesucht und es macht ja auch irgendwie Spaß, wenn sich die Lesetexte (bisher) nicht alle um die wunderbare Stadt Kamakura drehen würden. Was wir den Texten bisher entnommen haben: Die Stadt ist ruhig, schön und alt. Und für ne Tempel-Schrein-Sightseeingtour genau das richtige. Hört sich öde an? Richtig, und die Urlaubsbilder unseres Japanischdozenten bestätigten dies. Nunja, wenigstens die Geschichte Japans ist interessant. Solltet Ihr einer Quelle entnehmen, ein Japaner sei auf natürliche Weise gestorben, ist diese vermutlich gelogen, denn das Morden und Selbstmorden lag jeher im Trend im Land der aufgehenden Sonne.

Ein weiterer Punkt der Japanologie auszeichnet: Die einmaligen Kommilitonen. So sympathische Leute findet man sicher in keinem anderen Studiengang. Schön auch, wenn diese noch alle Klischees eines Japanologiestudenten erfüllen (Anime, Manga, Videospiele…), aber hey: Kein Japanologe hat das Recht, einen anderen Freak zu nennen. Ich bin vermutlich auch so einer. Aber das werdet Ihr im Laufe der nächsten Blogeinträge selbst beurteilen können.
Auch ein sehr lobenswerter Punkt ist unsere Fachschaft. Die Organisation klappt, die Leute sind klasse. Immerhin haben wir schon zwei Filmabdende und ein Videospieleabend hinter uns, gut organisiert, Sushi inklusive. Und ich freue mich schon auf Bounenkai demnächst. Dann werden Becher geleert, solange Sake da ist.

Weniger toll im studentischen Leben: Leider zwingt einen der Magen ab und zu mal was zu essen und der Geldbeutel zwingt einen in die Mensa. Das Wort, dass das Essen wohl am besten beschreibt: Qualitätsabfall. Denn wenn man denkt, schlimmer könne es nicht kommen, beweist der Speiseplan bald das Gegenteil. Die Schweineschnitzel könnten vermutlich die überzeugtesten Moslems und Vegetarier bedenkenlos essen (ok, bedenkenlos vielleicht nicht, aber zumindest würden sie keine Regeln brechen. Auch immer wieder lustig: Die Suppe mitsamt Suchspielchen. (Wer findet die Nudeln in der Nudelsuppe?) Naja, der Hunger treibt´s rein.

Wenn also nun einige von Euch noch am Überlegen sind, was und ob sie studieren sollen, kann ich nur einen Tipp geben: Überlegt es Euch gut. Neben den in einigen Bundesländern anfallenden Gebühren und dem sonstigen finanziellen Kram, ist es auch nicht jedermanns Sache. Lernen muss man selbst, es gibt keinen, der einen antreibt und wenn Ihr durchhängt, dann müsst Ihr Euch ebenfalls darum kümmern, wieder mitzuziehen. (Was bei netten Kommilitonen zum Glück ein wenig einfacher ist). Mehr kann ich dazu nun aber auch nicht mehr sagen, eine Studienberatung hilft zumindest in den meisten Fällen.

So, das war´s fürs erste von mir, das studentische Leben geht weiter, ebenso wie mein Blog. Neben diesem Eintrag werde ich zusätzlich noch meine Filmsammlung veröffentlichen, welche ich von Zeit zu Zeit update. Reinschauen lohnt sich und ich bin froh um jeden zusätzlichen Filmtipp.

Bis denne,
darkIkarus.

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5 Kommentare zu „Japanophobie“

  1. Habs gelesen. Ganz.
    Meine Eindrücke?
    Weiß auf schwarz ließt sich nicht gut… besonder nicht in der Scxhriftkleine ([STRG][+][+][+][+][+][+]…). D:
    Ich werde wohl nicht Japanologie studieren. Nicht mein Ding. :/
    Ich tendiere derzeit zu Informatik und vielleicht Mathe… Ich hab das Glück, dass meine Eltern mir wohl finanziell beistehen würden. 😀
    Informatik ist eine tolle Sache, wenn sie einem liegt. Mathe kann auch interessant sein, auch wenn es schwer wird. Und das, wo ich mein hübsches Gesäß doch nie hoch kriege! D:

  2. Wie viele Leute hast du denn so in deinem Studiengang? In unserem Kurs sitzt auch eine ehemalige Japanologie-Studentin. Die erfüllt übrigens mehr als nur die üblichen Klischees und ist darüber hinaus auch noch unglaublich nervtötend. Aber ich bin ja ein friedliebender Mensch, der sich über sowas nicht aufregt. Fast nicht. 🙂

    Ansonsten gefällt mir das hier schon sehr gut. Und ganz vielleicht inspiriert mich das ja sogar auch dazu, irgendwann mal selbst einen Blog aufzumachen. 😉

  3. Der Blog gefällt mir auch sehr gut, und zu dem Teil mit dem Essen stimme ich dir zu, aber manchmal passiert es sogar(leider selten), dass mir das Essen schmeckt^^

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